FEHLERKULTUR


Solange in unserem Leben die Erinnerung fehlt, kennen wir auch keine Fehler. Die Folge davon - wir bleiben offen und kommunizieren in alle Richtungen.
Doch irgendwann werden bestimmte Verhaltensweisen von uns als Fehler bezeichnet und mit der Häufigkeit, mit der wir für Fehler getadelt werden, beginnen wir unsere Kommunikation zu steuern und engen unsere Ausdrucksformen damit auch ein.
 
Leider ist es noch immer so, dass mit dem Eintritt in die Schule, die Häufung negativer Aufmerksamkeit auf Fehler exponential steigt.
Während Eltern und Freunde für Fehler noch Verständnis zeigen und diese bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, haben wir alle ab dem Schuleintritt negative Erfahrungen mit Bewertungen gemacht. Spätestens dann werden wir nun vorwiegend gerügt, getadelt, zurecht gewiesen und gedemütigt.
Fehler machen - und zwar egal, ob es sprachliche oder jene sind, die mit unserem Wesen zu tun haben - lösen nun Gefühle von Angst und Schmerz aus und brennen sich so in unserer Erinnerung ein.
 
Wir versuchen sie daher zu vermeiden, zu vertuschen, zu beschönigen und zu ignorieren. Doch all diese Verhaltensweisen, die wir uns da jahrzehntelang antrainieren, bewirken Fatales, wenn es darum geht, in zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreich zu sein.
Unser Kommunikationsstil wird zum Knüppel, der uns ständig zu Fall bringt, mal privat mal in der Arbeitswelt.
 
Die gute Nachricht: Veränderung ist möglich .... wenn wir beginnen, den Fehler als das zu nehmen, was er ist - eine Erfahrung.
So bringt er uns weiter und wird ein wertvoller Hinweis auf unserem Lebensweg, den wir nicht mehr wiederholen müssen, weil wir hinsehen können. #Sichtbarkeit